Dienstag, 12. September 2017

Rezension zu "Die Strömung" von Cilla & Rolf Börjlind

Quelle: randomhouse.de
Sterne: 4,5/5
Seiten: 525
Verlag:btb
Preis:   9,99€
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Inhalt:
In den Wäldern von Schonen im südlichen Schweden kommt es zu einem entsetzlichen Verbrechen. Ein kleines Mädchen wird ermordet, als es friedlich spielend im Sandkasten sitzt. Ein familiärer Hintergrund? Doch zwei Tage später der zweite Kindermord, diesmal in der Nähe von Stockholm. Was verbindet die beiden Fälle? Schnell fällt der Verdacht auf eine rassistische Gruppierung, die beide Elternpaare zuvor offen bedroht hat. Aber ist es wirklich so einfach? Und warum tauchen gerade jetzt Hinweise auf einen alten, nie geklärten Mord an einer hochschwangeren Edelprostituierten auf? Olivia Rönning, eine junge ehrgeizige Polizistin, und Tom Stilton, ein einst berühmter Kommissar, sind aus jeweils ganz persönlichen Gründen an der Aufklärung dieser Verbrechen interessiert. Sie kommen einer Geschichte aus auf die Spur, wie sie verquerer und abscheulicher nicht sein könnte…

Meine Meinung:
Ein Jahr nach "Die dritte Stimme" ermittelt Olivia Rönning wieder: Dieses Mal als echte Polizeibeamtin, was mir sehr gut gefallen hat. Ist natürlich gut und schön, wenn sie als unbefugte einen Mord aufklärt, wie in den ersten zwei Teilen, doch trotzdem etwas realitätsfern. Hier ist natürlich auch Mette wieder im Boot, auch wenn das meiner Ansicht nach schon ein sehr großer Zufall ist. Naja, Zufall hin oder her, Mette, Olivia und Tom ermitteln wieder gemeinsam, und diesmal ist es ihren Schöpfern besser denn je gelungen, den Leser in die dunklen Tiefen der Kriminalität zu ziehen.
Auch in diesem Teil wird ein soziales Problem behandelt: Dieses Mal der Rechtsextremismus und Nationalsozialismus, in direkter Verbindung mit Ausländerhass. Leider stellt dies einen allzu modernen Realitätsbezug dar, und jetzt, kurz vor der Bundestagswahl ist es vielleicht nochmal besonders wichtig sich darüber Gedanken zu machen.
Die Story ist von Anfang bis Ende spannend, ich denke, das liegt mitunter daran, dass die Opfer dieses Mal Kinder sind. Meiner Meinung nach verleiht das dem Ganzen nochmal eine ganze Nuance an fesselnder Brutalität.
Während immer mehr neue Hintergründe und Namen ins Spiel kommen, wird es teilweise etwas verwirrend und verworren, allerdings ist es mir gelungen, weiterhin den Durchblick zu behalten. Aufgelöst wird der Fall erst gegen Ende, wobei man aber ab Mitte des Buches, genauso wie das Ermittlerteam, erste Vorstellungen davon bekommt, um wen es sich bei dem Mörder handelt.
Der Schreibstil war ein weiteres Mal flüssig und gut lesbar. Beim dritten Band habe ich nicht einmal die Kapitellänge zu bemängeln; ob sie tatsächlich kürzer waren oder es mir dieses Mal einfach nicht so vorkam, kann ich nicht sagen.
Fazit: In meinen Augen der bisher beste Teil der durchaus gelungenen Reihe um Olivia Rönning. Zusammen mit den anderen Bänden eine klare Leseempfehlung von mir!

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