Sonntag, 9. Juli 2017

Rezension zu "Die Seelenfischer" von Hanni Münzer

Quelle: piper.de
Sterne: 4/5
Seiten: 430
Verlag: Piper
Preis:    9,99€
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Inhalt:
NÜRNBERG: Renovierungsarbeiten in einer alten Villa fördern einen sensationellen Fund zutage. Er ruft den Bischof von Bamberg auf den Plan. Kurz darauf reist der Bischof nach Rom. Einen Tag nach seiner Rückkehr wird er bestialisch ermordet aufgefunden.
ROM, drei Monate später: Der junge Jesuit Lukas wird zum Generaloberen des Ordens zitiert. Der erteilt ihm einen geheimen Auftrag. Noch bevor Lukas diesen ausführen kann, geschieht ein weiterer Mord, und er findet sich unvermittelt als Tatverdächtiger wieder. Da taucht plötzlich seine Jugendliebe, die Journalistin Rabea Rosenthal bei ihm auf und bietet ihm ihre Hilfe an. Gemeinsam fliehen sie aus Rom, und es beginnt eine Jagd quer durch Italien. Nicht nur die Polizei, auch der unbekannte Mörder ist den beiden dicht auf den Fersen.
Dann erfährt Lukas, dass seine Zwillingsschwester Lucie spurlos verschwunden ist. Jäh fragt er sich, ob es ein Zufall war, dass Rabea just an jenem Tag in Rom auftauchte, als er zum Generaloberen gerufen wurde. Was weiß Rabea?

Meine Meinung:
Diese Cover von alles Hanni Münzer Thrillern hatten schon lange mein Interesse geweckt, und zahlreiche Rezensionen sind sehr positiv ausgefallen. Nun bekam ich endlich die Chance, den ersten Teil der Seelenfischer Tetralogie zu lesen.
Anfangs werden einige alte Bücher in einer Villa in Nürnberg gefunden, darauf folgt ein Zeitsprung nach Rom, 3 Monate später. Hier stirbt ein Jesuit, und der junge Pater von Stetten wird in die Ereignisse mit hineingezogen. Die Lage spitzt sich für ihn immer weiter zu, und er wird in den Strudel der Handlung gezogen.
Der Zusammenhang zwischen dem ersten Kapitel und dem Rest der Handlung wird erst ganz am Ende klar, auch wenn bekannt ist, dass es einen gibt.
Anfangs war das Buch noch sehr spannend, im weiteren Verlauf wird es jedoch sehr zäh. Das Ende wiederrum war nervenaufreibend.
Der Schreibstil war zwar angenehm zu lesen, allerdings brauchte ich hier vergleichsweise lange für eine Seite. Woran das lag, weiß ich nicht.
Die Handlung ist natürlich sehr stark auf die Religion, insbesondere die Christliche, gebaut. Stören tut das allerdings nicht, auch wenn man, wie ich auch, nicht wirklich viel über die Kirche weiß. Es wird alles deutlich erklärt, sodass niemand ein Defizit hat. Wer allerdings ein Problem mit der Thematik an sich hat, sollte dieses Buch wohl eher nicht lesen.
Was ich absolut bemerkenswert fand, war das ausführliche Wissen der Autorin über das Christentum, die Bibel und deren Geschichte. Dieses Buch auf Papier zu bringen muss unglaublich viel Recherche, aber auch bereits vorhandenes Wissen vorausgesetzt haben, sonst käme man ja gar nicht erst auf diese Idee. Es war durchaus interessant, so vieles über die Geschichte der Religion zu lernen, auch wenn es mich bisher eher weniger zu diesem Thema gezogen hat.
Allerdings wird hier das Christentum keinesweges verherrlicht: Die beiden sehr unterschiedlichen Protagonisten Lukas und Rabes, Jesuit und Jüdin, haben eine sehr unterschiedliche Meinung zu dem Thema, und durch deren Häufige Diskussionen entsteht ein objektives Bild der Thematik.

Fazit: Auch wenn dieser Thriller in der Mitte in ein großes Spannungsloch fällt, konnte mich die Handlung überzeugen und die ausführliche und interessante Schilderung und Recherche beeindrucken, sodass es von mir vier von fünf Sterne gibt. Die nächsten Teile werde ich wohl auch lesen.

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