Dienstag, 6. Juni 2017

Rezension zu "The Girl Before. Sie war wie du . Und jetzt ist sie tot." von JP Delaney

Quelle: randomhouse.de
Sterne: 3,5/5
Seiten: 398
Verlag: Penguin Verlag
Preis:   13,00€
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Inhalt:
Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennenlernt. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb – und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr.

Meine Meinung:
Da ich, im Gegensatz zu gefühlt dem Rest der Menschheit, kein Fan von Fitzek bin, hat mich seine Bewertung auf dem Cover ein bisschen abgeschreckt. Aber aufgrund des Hypes um dieses Buch habe ich beschlossen, es doch zu lesen.
Die Geschichte hörte sich sehr interessant und vielverspreched an - mal etwas ganz anderes. Ich ging also ganz enthusiastisch in der Wartezeit nach meiner letzten Abiturprüfung ran, und merkte schon, dass das ein kleiner Kampf werden könnte. Es lag zu diesem Zeitpunkt nicht daran, dass mir die Geschichte nicht gefallen hat. Bis dahin ist ja auch noch nicht viel passiert. Aber ich merkte sofort, dass ich bei diesem Thriller für eine Seite ungefähr doppelt so lange gebraucht habe, wie bei anderen Büchern. Anscheinend taugte mir der Schreibstil nicht wirklich, aber woran genau das lag, kann ich nicht sagen.
Schon der Anfang war ein bisschen zäh zu lesen, und leider hat sich das die nächsten 250 Seiten nicht gelegt. Die Geschichte war weiterhin interessant, aber wirklich getan hat sich nichts.
Erzählt wird in zwei Zeitschienen:  Einmal die Vergangenheit von Emma und dann die Gegenwart erzählt von Jane. Diese zweigleisige Erzählweise macht das ganze zwar einerseits interessanter, aber andererseits zieht sie das Buch nur unnötig in die Länge, da den beiden Frauen eigentlich immer das gleiche passiert, zumindest bis zur Hälfte des Buches. Natürlich leben beide ihr eigenes Leben. sodass nicht zweimal exakt die gleiche Geschichte erzählt wird, aber ihr Zusammenleben mit den Architekten in dem Haus läuft nahezu identisch ab, genauso wie deren Dates. Somit reichte es zumeist, die zweite Hälfte dieser Szene, also die zweitgenannte Perspektive zu überfliegen.
Allerdings wird jeder dieses Problem kennen: Wenn man einmal das Überfliegen angefangen hat, kann man so schnell damit nicht mehr aufhören, vor allem wenn das Buch nicht so wirklich das Wahre ist. So habe ich teilweise wichtige neue Ereignisse verpasst, die ich dann nochmal extra nachlesen musste, da ich ansonsten den weiteren Verlauf nicht hätte nachvollziehen können.
Die letzten 100 Seiten sind sehr ereignisreich, aus naheliegenden Gründen wird irgendwann nur noch aus Janes Sicht erzählt, die so langsam hinter das ganze Mysterium kommt. Hier überschlagen sich die Ereignisse, Erkenntnisse und Vermutungen, sodass man fast bis zum Ende nicht weiß, wer hier jetzt gut oder böse ist und ob es eine gute Idee ist, diese Person in's Haus zu lassen.
Die weiblichen Charaktere haben mir gefallen, sie waren gut ausgearbeitet und tiefgründig, und im Gegensatz zu den männlichen nicht eingebildet, krank im Kopf und einfach nur seltsam. Vor allem mit Edward wurde ich das ganze Buch hindurch nicht warm, und sein Verhalten gegen Ende des Buches hat mich darin nochmal bestätigt.
Fazit: Auch wenn die ersten 300 Seiten relativ zäh sind, ist das Ende dann doch relativ rasant und gut gelungen. Das hat diesen Thriller dann noch von 2,5 auf 3,5 Sterne angehoben.

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