Montag, 18. Juli 2016

Rezension zu "Die Falle" von Melanie Raabe

Quelle: radomhouse.de
Sterne: 3/5
Seiten: 350
Preis:  9,99€

Inhalt:
Die berühmt Bestsellerautorin Linda Conrads lebt sehr zurückgezogen. Seit elf Jahren hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Als sie im Fernsehen den Mann zu erkennen glaubt, der vor Jahren ihre Schwester umgebracht hat, versucht sie, ihm eine Falle zu stellen - Köder ist sie selbst.

Meine Meinung:
Ich hatte sehr große Schwierigkeiten, in das Buch hineinzufinden. Die Spannung baut sich frühestens in der Mitte des Buches auf, und auch mit der Protagonistin konnte ich nicht so viel anfangen. Die Situation der Geschichte ist etwas seltsam - die Tatsache, dass jemand über ein Jahrzehnt lang sein Haus nicht verlässt, ist doch etwas befremdlich, und daher hatte ich auch große Schwierigkeiten, das Buch ernst zu nehmen.
Die Story ist genial! Die Idee, dass eine Frau nach vielen Jahren meint, den Mörder ihrer Schwester wiederzuerkennen, und ein Buch schreibt, um ihn in sein Haus zu locken, ist wirklich spitze! Daraus hätte man sehr viel machen können. Leider ist das nur selten gut umgesetzt worden. Die Charaktere sind fast alle nur angekratzt, sodass man bei keinem weiß, was man von ihm halten soll. Nur die Hauptperson Linda Conrads ist sehr detailliert - kein Wunder, da gut die Hälfte des Thrillers aus ihrer Perspektive erzählt wird. Die andere Hälfte besteht aus ihrem Buch, das sie schreibt, um den vermeintlichen Mörder Victor Lenzen anzulocken. So wird auch der Mord an ihrer Schwester genauer geschildert als das vorher der Fall war.
Der Schreibstil war größtenteils ganz gut, aber immer dann, wenn Linda in Panik gerat, wurden es viele, kurze, aneinandergereihte, nur durch Kommas getrennte Sätze. Ein so ein Schachtelsatz hatte dann auch gut und gerne eine halbe Seite, und daraud folgte dann noch mal so einer. Kann man ab und zu mal machen, aber hier wäre es mir lieber gewesen, wenn das ein bisschen seltener vorgekommen wäre, das war einfach zu viel des Guten.
Ebenso ging es mir bei den Cliffhangern am Ende des Kapitels. Wenn eines endet mir dem Satz "Und dann stand sie ihm gegenüber" und diese Handlungskette dann damit weitergeht, dass derjenige der um ihr Haus schlich nur ihr Gärtner war, baut das zwar kurzzeitig Spannung auf, nervt aber dann doch wenn beinahe jedes zweite Kapitel mit so einem Schluss versehen ist. Hier gilt: Weniger ist mehr. Da hätte die Autorin lieber ein bisschen mehr Spannung in die Gesamtgeschichte einarbeiten können.

Fazit: Anfangs musste ich mich sehr durchquälen: Das Buch war weder sonderlich spannend, noch hat der Schreibstil das Lesen erleichtert. Gott sei Dank war die zweite Hälfte dann doch recht spannend und die Auflösung gelungen, sonst wäre das Buch ein absoluter Reinfall gewesen und hätte nicht mehr als zwei Sterne bekommen.

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